Mit dem Can-Am Spyder quer durch Portugal – ein Roadtrip der besonderen Art!

Montagmorgen, die Arbeit ruft. Allerdings nicht mein Bürojob, für den muss ich erst um sechs Uhr aus den Federn. Am letzten Montag im März hat Can-Am gerufen, eine Testfahrt des Can-Am Spyder F3-T in Portugal stand auf dem Plan. Für die Anreise nach Lissabon benötige ich dann jedoch schon ein wenig länger als zehn Minuten – welche ich üblicherweise ins Büro benötige. Daher habe ich mich bereits gegen zwei Uhr nachts Richtung Frankfurt aufgemacht, von wo aus kurz nach sechs Uhr mein Flieger gehen sollte.

Genau auf diesen Kurztrip möchte ich dich mitnehmen. Ich möchte dir ein wenig Portugal, die dortige Landschaft sowie natürlich den Can-Am Spyder F3-T zeigen, welchen ich vor Ort gefahren bin. Bereits vor gut einem Jahr durfte ich den Can-Am Spyder F3 Limited – Special Series Triple Black kennenlernen, damals war ich mit diesem in der Nähe von Alicante unterwegs. Vom letztjährigen Fahrerlebnis war ich so angetan, dass ich nicht nein sagen konnte, als die Anfrage für den 2017er Trip kam. Doch zurück zum Anfang.

Eine Reise beginnt mit dem ersten Schritt… Flug!

Jede Reise, welche mit der Anreise per Flugzeug verbunden ist, hat mich bisher über Frankfurt geführt. Dies war auch dieses Mal der Fall. Allerdings das erste Mal, dass ich bereits um drei Uhr morgens im Flughafen war. Zeitumstellung ein Tag zuvor sei Dank, war ich alles andere als ausgeruht. Quasi, die beste Voraussetzung ein Can-Am Spyder F3-T über die Straßen Portugals zu jagen. Bis dahin sollte aber noch ein wenig Zeit sein.

Zunächst stand der Flug an, davor noch Gepäck einchecken, gefühlte fünf Kilometer zu Fuß zum Gate zurücklegen, um dann in einem Sitz zu landen, welcher genau fünfzehn Zentimeter freien Fußraum bot. Aber auch das schafft man. Und weil die Zeitumstellung ein Tag zuvor so schön war, wurde in Portugal die Uhr direkt Mal eine Stunde zurück gedreht. Damit war mein Körper Vollendens aus dem Rhythmus gebracht.

Lissabon Flughafen – Casa Palmela bei Setubal

Angekommen in Lissabon am Flughafen wurden wir direkt von unserem Fahrer aufgesammelt, welcher uns zum Headquarter für den ersten Tag bringen sollte, dem Casa Palmela bei Setubal. Wir, das waren von der Bloggerseite Michael Andre von Blog Boheme und Helen für Electru. Später sollten vor Ort dann noch Florian von Funkjunge und Thies von Uberding dazustoßen.

Vom Lissabonner Flughafen machten wir uns also auf den Weg Richtung Setubal. Wobei ich sehr dankbar war, dass wir nicht direkt vor Ort auf die Spyder von Can-Am gesetzt wurden, sondern von unserem Fahrer zunächst ins Hotel gebracht wurden.

Den eins war auf den ersten Blick ersichtlich, die Lissabonner Verkehrsverhältnisse waren alles andere als geordnet und geregelt. Das Chaos hatte die Oberhand, gerade die Kreisverkehre mit mehreren Spuren sorgten für Verwirrung – so deutete ich zumindest das Fahrverhalten der portugiesischen Fahrer – vielleicht hatte ich aber auch nur nicht deren Fahrsystem verstanden…

Gut fünfzig Minuten später waren wir angekommen. Kurz nach zehn Uhr Ortszeit hieß es einchecken, ein kurzes Frühstück zu uns nehmen und Zimmer beziehen. So der Plan, bevor es mit dem eigentlichen Programm los gehen sollte.

Casa Palmela bei Setubal – ein Haus mit Geschichte

Das Hotel Casa Palmela liegt im Herzen des Naturparks Arrábida und ist ein Haus mit einer sehr langen Geschichte, welche bis ins siebzehnte Jahrhundert zurückgeht. Schon der Eingang auf die Anlage lässt vermuten, dass es sich nicht um ein einfaches Hotel handelt. Vielmehr ist es ein Rückzugsort in eine andere Zeit und Mentalität – Entschleunigung und Abschalten vom Alltag stellt hier keine Herausforderung dar.

Das Casa Palmela, welches in Mitten von Weinbergen liegt, strahlt seine Ruhe förmlich aus. Diente es während der französischen Invasion des 18. Jahrhunderts noch als Krankenhaus. Wurde es in den 70er Jahren saniert und diente seitdem als Wohnsitz der Familie Palmela. Während es im späteren Verlauf nicht nur als Mittelpunkt der Familie für den eigenen Rebenanbau diente, sondern sich zum gemütlichen Hotel entwickelte.

Quartier für eine Nacht, mein Premium Doppelzimmer im Casa Palmela

Untergebracht war ich für unsere einzige Nacht vor Ort in Setubal in einem Premium Doppelzimmer des Hotels. Von der Größe (20m²) vollkommen ausreichend, wartete es mit seinem ganz eigenen Charme auf, welcher wunderbar zum restlichen Haus passt.

Denn wahrlich erwartet man in einem solchen Haus kein hochmodernes, auf das Wesentliche begrenzte Hotelzimmer – vielmehr geht man davon aus, dass dieses durch die Liebe zum Detail zu überzeugen weiß. Und diesem Anspruch wurde es definitiv gerecht.

Mittelpunkt des Zimmers war das große Bett, welches einem direkt nach Betreten des Raumes aufgefallen ist. Abgehend vom Hauptraum gab es ein kleines Bad, mit Dusche, WC und einem Waschbecken aus massivem Stein, welches man gar nicht übersehen konnte. Weiterhin gelangte man vom Zimmer aus auf einen Balkon, welcher von der Grundfläche fast dem Schlafraum des eigentlichen Zimmers entsprach.

 

Unter sechs Kissen, einer Tagesdecke und einem Bettläufer mit floralem Muster verbarg sich eine Matratze, welche vom Härtegrad genau richtig war – nicht zu weich, nicht zu hart. Wobei ich ganz ehrlich sagen muss, nach einem solchen ersten Tag, hätte ich sicherlich auch auf dem Boden schlafen können.

Kennenlernen beim Mittagessen

Das Casa Palmela wusste nicht nur durch seine Zimmer und Gartenanlage zu überzeugen, sondern auch durch seine Speisen und Weine. Beim Mittagessen saßen dann fast alle Teilnehmer des Spyder Press Roadtrips zusammen am Tisch.

Eine gute Gelegenheit, um sich bei Erbsensuppe mit Gemüseeinlage, Kalbsfilet mit Pilzsoße, lila Kartoffelstampf und Blattspinat sowie einem Obstteller kennenzulernen. War übrigens mein Mittagessen, wie du dir sicherlich denken konntest. Geschmeckt hat es auch!

Nach dem ersten Kennenlernen wurde das Programm für den restlichen Tag angerissen, bevor wir nach dem abendlichen Dinner zur Ruhe kommen sollten, um für unseren 250 Kilometer langen Roadtrip zu Kräften zu kommen.

BRP – das Unternehmen hinter Can-Am

BRP, das Unternehmen hinter der Marke Can-Am, kannte ich bereits vom letzten Jahr und möchte daher auch nicht zu sehr auf das Unternehmen eingehen. Wenn dich dies interessiert, dann kannst du es am besten hier auf meinem Blog nachlesen.

So viel sei allerdings verraten BRP ist weltweit für seine Powersports Fahrzeuge bekannt. Gerade im Bereich des Wassersports hat sich das Unternehmen mit dem Sea-Doo PWC einen Namen gemacht und ist auf diesem Gebiet Weltmarktführer. Auch im Winter weiß das Unternehmen mit seinem Angebot zu überzeugen. Dort findet man quasi den Gegenpart des Sea-Doo PWC für den Schnee vor, das Ski-Doo Snowmobile.

Langweilig sollte es einem daher nie werden, denn das gesamte Jahr über kann man auf Powersport Fahrzeuge wie den Can-Am ATV, Can-Am SSV, Can-Am Roadster sowie Can-Am Spyder zurückgreifen, wenn man möchte und über das entsprechende Kleingeld verfügt.

Nach einem Jahr wieder auf dem Can-Am Spyder unterwegs – ich habe es nicht verlernt

Im vergangenen Jahr gab es vor der ersten Fahrt auf dem Can-Am Spyder zunächst eine einstündige Präsentation über das Unternehmen, deren Produkte und Ausrichtung am Markt. Dieses Jahr ging es direkt mit dem Fahren los.

Nach einer kurzen Einweisung am „Trainingsgefährt“ ging es los: Anfahren, Abbremsen, Anfahren, Abbremsen, Kurven und zurück zum Ausgangspunkt, wo man dann rückwärts einparken musste, damit der Nächste seine Trainingsfahrt starten konnte.

Und was soll ich sagen, ich hatte mir umsonst Gedanken gemacht, dass ich das Fahren auf dem Can-Am Spyder neu erlernen muss. Es hat alles noch funktioniert. Mit diesem ersten Fahrgefühl entflammte spätestens jetzt die Lust auf die erste Ausfahrt mit dem Can-Am Spyder F3-T, welcher zumindest für die nächsten zwei Tage mein treuer Begleiter sein sollte.

Unterwegs mit dem Can-Am Spyder F3-T

War ich im Jahr zuvor noch mit dem eher sportlichen Can-Am Spyder F3 Limited – Special Series Triple Black unterwegs, wurde es dieses Jahr ein wenig entspannter. Gemütliches Cruisen stand auf dem Plan und dafür ist der Spyder F3-T mehr als geeignet.

Das Herzstück des F3-T ist sicherlich der Rotax® 1330 ACE™-Dreizylinder-Reihenmotor, welcher wassergekühlt mit elektronischer Kraftstoffeinspritzung und elektronischer Drosselklappensteuerung daherkommt. Mit seinen 115 PS (86 kW) bei 7.250 U/min – 130 Nm bei 5.000 U/min – bringt er genügend Power auf die Straße, um mit einem PKW mit 300 PS mitzuhalten. Was daran liegt, dass der Spyder gerade einmal 430 kg Gewicht auf die Waage bringt.

Die Brembo Bremsen tragen dazu bei, dass der Spyder auch sicher wieder abgebremst werden kann und man daher jederzeit die Kontrolle über das Gefährt behält. Weiterhin zählt BRP insgesamt sieben Technologien aus der Automobilindustrie zum festen Standard jeden Spyders:

  • Stability Control System
  • Traction Control System
  • ABS
  • Dynamic Power Steering
  • Semi-Automatic transmission
  • Cruise Control
  • Reverse

Das Anti-Diebstahlsystem sowie der Laderaum im vorderen Bereich des Spyders runden die Modelle gekonnt ab. Wobei man sicherlich auch nicht das RECC – kurz für Roadster electronic command center – vergessen sollte. Diese farbige Digitalanzeige bietet auf einen Blick einen digitalen Tachometer, Drehzahlmesser, Kilometerzähler, Tageskilometer- und Betriebsstundenzähler, Ganganzeige, Smart-AssistECO™-Modus, Temperaturanzeige, Motorkontrollleuchten, elektronische Kraftstoffanzeige sowie Uhr. Definitiv von Vorteil beim Cruisen an Portugals Küste.

Doch genug der technischen Daten – wer noch mehr möchte schaut hier vorbei – hin zum eigentlichen Fahrgefühl.

Unsere erste, kurze Ausfahrt mit dem Can-Am Spyder F3-T

Nachdem wir die Einweisung am „Trainingsgefährt“ erfolgreich hinter uns gebracht hatten, war es an der Zeit die erste Ausfahrt anzugehen. Gut eineinhalb Stunden waren wir nahe Setubal mit unseren Gefährten unterwegs.

Vom Hotel aus ging es für uns zunächst durch eine Waldstrecke, welche uns an die Küste führte, von der aus es in zahlreichen Kurven und Windungen hoch auf einen Berg ging. Wen man von unserem dortigen Stop genau schaute, konnte man das Hotel Casa Palmela in gut eineinhalb Kilometer Luftlinie entfernt entdecken.

Das Fahrgefühl auf offener Straße, durch kurviges Gelände, Berg auf und Berg ab hat sich einfach gut angefühlt. Cruisen war mit dem Can-Am Spyder F3-T in der Tat möglich. Dank Rückenlehne konnte ich stets bequem sitzen. Ein wenig neidisch war ich lediglich auf die Handheizung von Helens Lenker – doch wie sich am nächsten Tag herausstellte, sollte ich dies auf unserer eigentlichen Tour gar nicht benötigen.

Bevor wir uns, nach unserer kurzen Ausfahrt, wieder Richtung Hotel aufmachten. Statteten wir dem Praia da Figueirinha einen Besuch ab. Bei abendlicher Sonne waren die zwanzig Minuten Pause vor Ort wie ein Kurzurlaub für sich. Lediglich die Badehose hat gefehlt. Wobei zumindest meine Jeans und Boots ein wenig Wasser abbekamen.

Erst die Arbeit, dann das Vergnügen

Da lediglich Boots und Jeans ein wenig Nass wurden führte an der Dusche kein Weg vorbei. War auch bitter nötig nach solch einem Tag. Frisch geduscht ging es dann zur Produktpräsentation von BRP, mit Blick auf die aktuellen Modelle und Entwicklungen des Unternehmens.

Interessant war für mich vor allem die Tatsache, dass ich mit ein wenig mehr als 30 Jahren nicht ganz in die Gruppe der Spyder-Fahrer passte. Diese wurden als 40 bis 60 Jährige Outdoor-Fans, zu 75% Männer beschrieben. Naja, zumindest der männliche Part passt und mit Natur an sich kann ich auch etwas anfangen.

Erwähnenswert ist aber definitiv die Tatsache, dass sich im Gegensatz zu 2016 die Zahl der Nicht-Motorradfahrer, welche einen Spyder fahren gedreht hat. Waren 2016 noch um die 60% Motorradfahrer auf dem Spyder unterwegs – sind es 2017 gut 60% der Spyder-Fahrer, welche noch nicht auf einem solchen saßen.

Neue Modelle des Spyders sind für 2017 nicht geplant, vielmehr wartet man mit Upgrades und Änderungen im Detail auf, welche das Fahrgefühl weiter aufwerten sollen. Nach der Theorie hieß es für uns wieder ein wenig tätig zu werden. Dieses Mal nicht auf dem Spyder, sondern im Restaurant des Hotels. Dinner stand auf dem Plan und es war Zeit!

Für mich gab es neben einem Weißwein, welcher von den eigenen Weinreben des Hotel Palmela stammte, Kabeljau Chips auf Brot aus der Region sowie frischem Olivenöl, gefolgt von Schweinefilet mit Röstkartoffeln, Speck und gebratenen Zucchini und zum krönenden Abschluss gab es noch Panacotta mit wilden Beeren.

Gestärkt, aber dennoch geschafft vom langen Tag ging es dann relativ flott nach dem Abendessen aufs Zimmer. Da ich nicht nur fertig und müde war, sondern vor allem auch noch zumindest ein wenig Arbeiten musste, bevor ich mich in meinem Bett niederlassen konnte.

Roadtrip mit dem Can-Am Spyder F3-T – von Setubal in die Nähe von Faro

Am nächsten Tag meiner Reise nach Portugal stand die Fahrt von unserem Hotel in Setubal in Richtung Faro auf dem Plan. 250 Kilometer Strand, Wasser und Gebirge trennten uns von unserem Ziel, der Vila Valverde.

Gemeinsam stärkten wir uns beim Frühstück, mit viel Kaffee, um eine vernünftige Grundlage für unseren Trip zu schaffen. Den eins ist klar, mit einem vollen Magen fährt es sich besser und man muss natürlich nicht nach fünf Metern die erste Pause einlegen. Gepäck und Co. wurden im Begleitfahrzeug mitgenommen.

Zwar bieten die Spyder-Modelle genügend Platz, aber mein Koffer und Laptop passt dann doch nicht in eine der Seitentaschen, beziehungsweise dem großzügigen Frontfach. In diesem habe ich während der Fahrt meine Kamera stets griffbereit aufbewahrt. Glücklicherweise lichtete sich unterwegs der Nebel des Morgens und die Sonne kam zum Vorschein.

Mit dem Spyder F3-T auf hoher See…

Die erste Etappe der Reise gestaltete sich als relativ kurz. Denn wir fuhren gerade einmal zehn Kilometer von unserem Hotel in den Hafen Setubals von wo aus wir mit der Fähre nach Tróia übersetzten.

Alleine der Anblick von gefühlt einem Dutzend Spyder sorgte für Aufmerksamkeit bei den anderen Mitreisenden auf der Fähre. Manche konnten sich gar nicht in ihren Autositzen halten und mussten sich selbst vom Can-Am Spyder überzeugen.

Auf der Fähre war dann auch die letzte Möglichkeit noch einmal kurz abzuschalten und die Glieder zu entspannen. Denn kaum hatten wir die Fähre verlassen waren wir mittendrin in unserem Roadtrip.

Vom Hafen aus ging es an der Küste entlang, bevor wir uns ein wenig von dieser entfernten. Das Blau des Wassers wisch dabei einem kräftigen Grün, welches von Bäumen, Büschen und Wiesen ausging, stets gesäumt von unterschiedlichsten Braun- und Rottönen der Erde Portugals.

Fahrt entlang des Wassers und durch Wälder

Gerade zu Beginn unseres Roadtrips konnte ich die Landschaft noch nicht so ganz genießen, was daran lag, dass ich das Fahrzeug erst noch ein wenig besser beherrschen wollte, bevor ich mich auf die Landschafts Portugal voll und ganz einlassen konnte.

Das Fahren des Can-Am Spyder F3-T glich in der Tat eher einem gemütlichen Cruisen, wie man es eben kennt, wenn man mit guten Freunden ein wenig durch die Gegend fährt, ohne ein direktes Ziel anvisiert zu haben. Bei meinem Modell hat mir neben dem Windschutz, durch die großzügige Windschutzscheibe, vor allem die Rückenlehne gefallen, welche eine bequeme Sitzhaltung über die gesamten 250 Kilometer ermöglichte. Selbst mit einem zweiten Passagier auf meinem F3-T wäre der Roadtrip an der Küste Portugals nicht minder schön gewesen. Platz für beide Reisende bietet das Gefährt definitiv.

Zwischenstopp in Sines

Nach gut 80 Kilometer hatten wir bereits einiges von Portugal gesehen. Vom Wetter mit viel Sonne und warmer Temperatur bedacht war der Roadtrip alles andere als eine Qual. Wobei ich ab und an schon gerne die schützende Jacke gegen ein T-Shirt getauscht hätte. Ging aber nicht.

Zumindest bei unserem Stopp in Sines konnten wir uns unserer Schutzkleidung entledigen, an einem, dem Strand nahen, Café hieß es ein wenig abschalten und Kraft tanken. Und manchmal braucht es nicht mehr als wärmende Sonnenstrahlen sowie ein gut gekühltes Getränk, um dies zu erreichen.

Bevor es mit unserer Tour weiterging, Richtung Stopp für die Mittagspause, musste ich natürlich dem Strand noch einen Besuch abstatten. Wenn Sonne und Meer schon so wunderbar aufeinandertreffen, kann man nicht einfach davonfahren.

Küstenlandschaft wie aus dem Bilderbuch

War ich bereits vom Strand im Hafenbecken von Sines angetan, hat mich die gut fünfzehn Kilometer entfernte Küstenlandschaft Vollendens überzeugt. Portugal, oder zumindest dieses Fleckchen Erde, ist keine schlechte Wahl, um bewusst vom Alltag abzuschalten.

Egal, ob man sich nun einfach auf die Steine nahe des Wassers setzt, von großen Felsen in die Bucht blickt oder gar das Wasser seine Füße streifen lässt – es fühlt sich einfach gut an. Und es hat jedem gefallen. Zumindest bin ich der festen Überzeugung, dass sie lügen, wenn sie denn etwas anderes behaupten.

Da wir aber für einen Roadtrip mit den Can-Am Spyder Modellen nach Portugal angereist sind und nicht für einen Strandurlaub mussten wir irgendwann weiterreisen. Hört sich allerdings halb so schlimm an wie es tatsächlich war.

Unser Weg führte uns ein wenig ins Landesinnere, das Wasser war nur noch in der Entfernung zu sehen, dafür trat kräftiges Grün in den Vordergrund. Bis auf unserem Weg zur Gaststätte zur Mittagseinkehr hatten wir noch gut vierzig bis fünfzig Kilometer vor uns. Wobei diese meist aus geraden Strecken bestanden, mit wenig Kurven – entspanntes Fahren war daher kein Problem.

Mittagspause im Restaurante-Bar Afonte-Ferrea

Wie es sich für echte Biker gehört, zumindest habe ich mich so nach etwas mehr als drei Stunden auf dem Spyder F3-T so gefühlt, kehrten wir nicht in einem Nobel-Restaurant, sondern einem bodenständigen Hybrid aus Bar und Restaurant ein. Das Afonte Ferrea wirkt auf den ersten Blick wie die typische Anlaufstelle für alle.

Denn abgesehen von Plätzen im Freien, welche durch Gartenmöbel, wie man sie aus Schrebergärten kennt, zu überzeugen wussten, war es im inneren ein wenig gemütlicher. Wobei der überdachte Bereich durch seine ausgefallene Dekoration aufzufallen wusste. Schon auf den ersten Blick konnte man sehen, dass hier bereits mehr als eine Party gefeiert wurde.

Aber wir waren nicht zum Feiern da, für uns stand Kräfte tanken auf dem Plan. Schwarzes Schwein gab es. Keine Sorge, es war kein besonderes Zuchtschwein, welches wir zu uns genommen haben. Im Gegenteil, der Name des Gerichts rührt von der Pfanne, in welcher es serviert wurde. Die bauchige Pfanne war – wie du wahrscheinlich bereits vermutet hast – Schwarz. Im Inneren trafen knackige Gambas auf frische Muscheln und zartes Fleisch. Dazu gab es Pommes mit einer Gewürzmischung nach Art des Hauses – definitiv Mal etwas anderes als Pommessalz der nächsten Dönerbude.

Und da das schwarze Schwein wohl noch nicht genug war, ließ ich mich auch noch davon überzeugen ein Stück hausgemachte Zitronentarte zu essen. Zumindest als das Stück bei mir auf dem Teller stand schien die Entscheidung richtig. Beim späteren Fahren hatte ich mir dann allerdings gewünscht, dass ich doch weniger gegessen hätte. Aber naja, muss man(n) durch.

Weiter geht’s – Kurven, Kurven und noch mehr Kurven

Frisch gestärkt war man wohl bei Can-Am der Meinung, dass man uns nach gemütlichen Cruisen ein wenig durch die kurvigen Berge Portugals jagen sollte. Waren die ersten Kilometer noch ganz entspannt, musste ich mich gerade bei den engeren Kurven aufs richtige Fahren konzentrieren.

In erster Linie lässt sich das Fahren eines Can-Am Spyder Model F3-T wohl eher mit einem Auto, als mit einem Motorrad vergleichen ist aber dennoch nicht das Gleiche. Gerade die Kurven stellten mich vor eine Herausforderung.

Wobei ich sehr dankbar für die Halb-Automatische Schaltung des Spyders war, welcher bei entsprechend geringer Drehzahl automatisch in den nächst kleineren Gang schaltete. Hochschalten konnte man dann mit der entsprechenden Schaltwippe am Lenker selbst. Wer möchte, kann die Schaltwippen natürlich auch nutzen, um vor den Kurven selbst herunterzuschalten.

Einen Fehler, welchen ich im Laufe der Zeit zu vermeiden wusste, war das zu starke Abbremsen in den Kurven. Einfach das Gas zurücknehmen, maximal einen Gang zurückschalten und um die Kurve tragen lassen. Wurde der Spyder zu stark abgebremst wirkte sich dies nicht positiv auf das Fahrgefühl aus, da ich zumindest den Eindruck bekam, dass das Gefährt ein wenig instabil wurde.

Nachdem wir das Gebirge und die Kurven hinter uns gelassen hatten, trennte uns nur noch gut fünfzehn Kilometer auf der Autobahn von unserem Quartier für die Nacht. Aber gerade diese letzten fünfzehn Kilometer waren ein Highlight.

Denn nach Kurven ohne Ende freute ich mich auf ein langes Stück gerade Straße. Zudem gab es dort die Möglichkeit den Spyder F3-T ein wenig an seine Grenzen zu bringen. Wobei ich bei 140 km/h, dann doch Mal vom Gas gegangen bin. Denn 120 km/h waren nur erlaubt und ich wollte schon mit meinem Führerschein zurück nach Deutschland reisen.

Vila Valverde, Design Country Hotel in Algarve

Müde von unserem Roadtrip quer durch Portugal, oder zumindest einem kleinen Teil davon, kamen wir gegen Abend in der Vila Valverde, einem Design Country Hotel in Algarve an. Während ein Teil der Mitreisenden sich noch entschied einen Abstecher nach Faro, für weitere Fotos zu machen, sehnte ich eine Dusche und ein wenig Ruhe herbei.

Beides erwartete mich in dem restaurierten Landgut aus dem 19. Jahrhundert, welches mit viel Liebe zum Detail in ein kleines Design-Hotel umgewandelt wurde. Wobei klein hier tatsächlich relativ ist. Denn die Grundfläche des Anwesens beträgt über fünf Hektar, welches mit altem Baumbestand, Orangenhainen, biologischem Gemüseanbau einer hauseigenen Quelle und anderen schönen Dingen aufzuwarten wusste.

Das umgebaute Landhaus wurde deutlich sichtbar in die Moderne geholt. Setzt hierbei auf klare Formen und Linienführung unter der Verwendung hochwertiger Materialien wie Holz, Stahl, Bruchstein und schwarzer Schiefer. Ergänzt durch passende Design-Möbel im italienischen Stil sowie asiatisch angehauchtem Dekor hatte ich meinem Platz zum Entspannen gefunden.

Besser geht fast nicht – mein Superior Zimmer in der Vila Valverde

Wer nun denkt, dass man bei fünf Hektar Fläche auf eine Vielzahl von Hotelzimmer trifft, der liegt falsch. Denn auch hier reduziert man auf das Wesentliche. Gerade einmal fünfzehn Zimmer bietet das Hotel, welche sich wiederum in zehn Standard und fünf Superior Zimmer unterteilten.

Mein Superior Zimmer wirkte auf den ersten und auch zweiten Blick wie ein eigenständiges Apartment. Auf gut 35m² musste ich auf nichts verzichten. Ein großzügiges Bad, mit großer Badewanne, Regendusche sowie zwei Waschbecken vor einem riesigen Spiegel als auch das im Bad räumlich abgetrennte WC, waren eine Wellness-Oase für sich. Zumindest kam es mir nach 250 Kilometer auf dem Spyder so vor.

Bevor ich allerdings Wasser in die Wanne ließ und ein kühles Blondes beim Baden trank wurde noch der Rest des Superior Zimmers in der Vila Valverde betrachtet. Ein kleiner Flur führte direkt in den großen Raum, in welchem Schlaf-, Arbeits- und Wohnzimmer aufeinandertrafen.

Am Schreibtisch zur linken konnte ich meinen Laptop aufstellen, Akkus aufladen und ein wenig Arbeiten. Dort sind übrigens auch die ersten Teile dieses Beitrags entstanden. Direkt rechts, nach dem Betreten des Raumes stand ein riesiges Bett, welches einfach zu verlockend aussah. Mir wird sich zwar nie erschließen, warum man mehr als ein Kissen braucht – aber naja, schaut wenigstens gut aus, oder?

Der wohnliche Bereich, bestehend aus zwei Sessel, einer Couch sowie einem schicken Couchtisch rundete das Erscheinungsbild des Superior Zimmer gelungen ab. Aber noch hatte ich nicht alles gesehen.

Denn ein Balkon gehörte auch mit dazu. Selbst am Abend hatte ich dort bis gut acht Uhr noch Sonnenschein und konnte mich ein wenig raus setzen. Gibt wahrlich schlechtere Plätze zum Arbeiten.

Es wäre gelogen, wenn ich nicht sagen würde, dass ich mehr als begeistert war von meinem Zimmer und dem restlichen Hotel. Wobei ich in meinen gut 15 Stunden vor Ort – inklusive Schlafenszeit – nicht einmal annähernd das gesamte Areal betrachten konnte. Das innenliegende Hallenbad konnte ich mir noch anschauen sowie der Saunabereich, der Swimmingpool im ehemaligen Zisternenbecken habe ich leider erst bei meiner Fahrt Richtung Flughafen gesehen.

Wenn es nach mir geht und sicherlich auch nach meiner Frau, wenn sie die Fotos des Hotels gesehen hat, müssen wir wohl doch nochmal in Algarve vorbeischauen – der Flughafen ist glücklicherweise nur 87 Kilometer entfernt.

Jede Reise hat ein Ende: Dinner, Gespräche und ein wenig Ruhe

Wie jede Reise musste auch der Roadtrip mit BRP Can-Am durch Portugal ein Ende nehmen. Nicht jedoch ohne ein letztes gemeinsames Abendessen, bei welchem man nicht nur die vergangenen zwei Tage Revue passieren ließ, sondern auch einen Blick in die Zukunft warf und sich über Alltägliches austauschte.

Eine Speisekarte gab es in der Vila Valverde nicht – zumindest nicht während unseres Aufenthalts. Wie auch, werden die Zutaten für das Menü tagesaktuell am Markt gekauft oder aus dem eigenen Garten geerntet. Daher mussten wir uns überraschen lassen, wobei ich direkt sagen kann, dass die Überraschung gelungen ist.

Als Vorspeise gab es einen grünen Salat mit viel frischem Obst sowie ein wenig frisch mariniertem Lachs – ein Gedicht. Wobei es mir gerade die Orange im Salat angetan hat, deren Geschmack einfach nur als intensiv beschrieben werden konnte.

Gefolgt von Kabeljaufilet auf einem Kichererbsenpüree und Sprossen sowie einem Schokoladen-Allerlei war ich vollkommen satt. Lediglich das ein oder andere Glas Weißwein passte noch rein.

Gegen zwölf Uhr machte ich mich dann aber auch Richtung Bett auf, wollte ich am nächsten Morgen noch ein wenig arbeiten, Fotos machen und meine Gedanken für diesen Beitrag zumindest in Stichpunkten festhalten.

Mein Roadtrip mit Can-Am von Setubal in die Nähe von Faron – ein Fazit

Waren es im vergangen Jahr nur gut 150 Kilometer, welche wir mit unseren Spyder zurückgelegt hatten, waren es 2017 noch einmal gut 100 Kilometer mehr und ich muss sagen, es war ein Roadtrip, welcher sich gelohnt hat.

Abgesehen davon, dass ich meine restlichen drei Tage Resturlaub aus 2016 vernünftig genutzt habe, bekam ich die Möglichkeit auf einem bequemen und sportlichen Gefährt durch Portugal zu cruisen, neue, interessante Menschen kennenzulernen und wieder einige Erfahrungen mit nach Hause nehmen zu dürfen. Besser geht es doch nicht, oder!?

Daher bin ich auch zukünftig für solche Roadtrips zu haben, auch wenn viele Kurven, ungewohnte Gefährte und fremde Länder damit einhergehen. Aber bei einem Punkt bist du mit mir sicherlich einig, es gibt Schlimmers, um seine freie Zeit zu verbringen.

Und wen du zumindest ein wenig dieses Freiheitsgefühls erleben möchtest, dann kann ich dir nur empfehlen bei einem der Deutschlandweiten Can-Am Händler vorbeizuschauen und ein solchen Spyder Mal Probe zu fahren, denn es macht einfach nur Laune.

Eindrücke des Roadtrips durch Portugal in bewegtem Bild…

Ein kleines Schmankerl habe ich noch. Denn trotz vieler Fotos sollte man ein solches Gefährt vor allem in Bewegung sehen. Mit dem von Can-Am bereitgestellten Videomaterial unserer Tour, sowie dem von mir aufgenommenen Material habe ich ein kleines Video zusammengeschnitten. Viel Spaß damit!

Weitere Informationen gibt es auf der Spyder Webseite von Can-Am, sowie bei den Händlern vor Ort, welche du hier findest.

Mit freundlicher Unterstützung von BRP Can-Am // enthält Werbung

Ein Kommentar

  1. Lifestyle Sonntag #222 | Männer Style 16.09.2018 um 12:16

    […] Saisonstart Anfang 2019 in Deutschland verfügbar sein. Über meine Erfahrungen mit BRP kannst du hier und hier […]

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