Thomas Müller tut es, Bill Gates, der alte US-Präsident Barack Obama und sein Nachfolger Donald Trump sowieso: die Rede ist vom Golf spielen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass Golfen als Sportart für reiche und erfolgreiche Geschäftsleute und sonstige Eliten gilt. Zeit, um mit diesem Mythos aufzuräumen, denn genau das, was Golfspielen für die Chefetagen-Prominenz so wertvoll macht, kann sich jeder zu Eigen machen.

Abseits von digitalen Karriere- und Business-Netzwerken wie Xing, LinkedIn und Konsorten ist das analoge „Green“ die perfekte Kontaktbörse für alle, die hoch hinaus wollen – oder den nächsten perfekten Deal abschließen möchten. Wer bereits golft, der weiß: Das gemeinsame Hobby verbindet und sorgt für einen guten Gesprächseinstieg.

Wer jetzt denkt, er muss sich teuer in einen Golfclub „einkaufen“, der irrt. Es gibt kostengünstige Alternativen, wie zum Beispiel clubfreies Golfen in Form einer Mitgliedschaft bei der VcG (Vereinigung clubfreier Golfspieler e. V.). Damit kann auf unzähligen Plätzen weltweit und allein in Deutschland auf 730 Golfanlagen gegen Greenfee Golf gespielt werden.

In Golfkreisen wird gerne der zukünftige US-Präsident und Immobilien-Tycoon Donald Trump mit dem Ausspruch zitiert, er könne allein am Verhalten auf dem Golfplatz erkennen, ob jemand ein Gewinner- oder Verlierertyp sei. Nun ist Trump nicht gerade für leise Töne und Bescheidenheit bekannt, jedoch steckt eine gute Portion Wahrheit in diesem Ausspruch, wie Johannes Podszun, Marketingchef bei der VcG, weiß. Er sieht besonders in der privaten Atmosphäre eine gute Chance, Geschäftskunden näher kennen- und besser einschätzen zu lernen.

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Und auch Chefs und Mitarbeiter kommen hier jenseits von Sakko und Büro schnell miteinander ins Gespräch. „Auch wenn es von außen manchmal anders aussieht, ist Golf ein sehr kommunikativer Sport“, so Podszun. Und einige der üblichen Förmlichkeiten dürften Sie ruhig einmal beiseitelassen. Denn auf dem Golfplatz duzt man sich in der Regel. Das senke die Hemmschwelle und verringere die Distanz zwischen Hierarchiestufen und Geschäftspartnern, erklärt Podszun.

Eine Umfrage des US-Wirtschaftsmagazins CIO bestätigt das. Unter knapp 400 Führungskräften sagten mehr als die Hälfte (55 Prozent), dass Golf spielen für ihre Karriere hilfreich gewesen sei. Von den weiblichen Managern gaben drei Viertel sogar an, dass ein Verzicht auf das Golfen ihre Karriere vermutlich behindert hätte.

Zeig mir, wie du spielst und ich sag dir, wie du Deals abschließt

Warum spielen Business-Leute eigentlich so gerne Golf? Sie haben gute Gründe. Einer davon hat mit der Spielart und dem Wesen von Golf zu tun. Wo bei anderen Sportarten gerempelt, gerauft und geworfen wird, passiert bei Golf vor allem eines – nichts. Der Ball liegt einfach da, und Sie nehmen sich so viel Zeit wie Sie benötigen, bevor Sie ihn schlagen. Das versetzt den Spieler in eine völlig neue geistige Haltung. Einfach inne halten und seine Gedanken sammeln, um sich dann auf das Wesentliche zu konzentrieren.

Aber bitte nicht dabei einschlafen, Ihr Mitspieler wird es Ihnen danken. Übrigens lässt sich auch Golf aggressiv und in schneller Form spielen. Ein weiterer Grund, warum sich Golf großer Beliebtheit in den Chefetagen erfreut: Bei keiner Sportart erfahren Sie in kürzerer Zeit mehr über einen anderen Menschen. Und damit ist nicht einmal gemeint, was er Ihnen über seine Familie und seine Arbeit erzählt, sondern welche Charaktereigenschaften die Person hat.

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Glauben Sie nicht? Beobachten Sie einfach einmal Ihren Mitspieler: Reagiert er verärgert, wenn er seinen Ball nur an der Oberkante erwischt? Schmeißt er den Schläger von sich? Bewegt er sich einer Gazelle gleich auf dem Grün? Wartet er darauf, dass Sie Ihr Loch abgeschlossen haben? Tippt er ständig auf seinem Smartphone herum? Und kann er seinen Punktestand korrekt ausrechnen?

Beim Golfen sind Taktik und Strategie wichtig

All das kann Ihnen das Einschätzen Ihres Gegenübers erleichtern und kommt Ihnen zu Gute, wenn es um Geschäftsverhandlungen geht. Aber auch ob Ihr Gegenüber ein Dampfplauderer ist oder das Zeug zum neuen Teamleiter hat. Plaudertaschen sind auf dem Golfplatz ohnehin nicht gerne gesehen, über Geschäfte wird meist später am 19. Loch gesprochen – also, an der Bar im Clubhaus.

Es gibt viele Parallelen zwischen dem Golfspielen und der Geschäftswelt, das bestätigt auch Podszun. Er weiß, wie wichtig das Knüpfen und Pflegen von Kontakten ist und hat schon selbst den einen oder anderen Deal auf dem Golfplatz eingelocht. „Beim Golfen sind Taktik und Strategie wichtig – das lässt sich schon übertragen“, folgert Podszun. Die Gleichung „besonders ehrgeizig“ auf dem Platz gleich „besonders erfolgreich im Büro“ geht aber nicht auf.

Zwar ist Golf keine Teamsportart, aber Alleingänge und rücksichtloses Spiel sind auch hier verpönt. Podszun warnt daher vor übertriebenem Ehrgeiz. Als verbissener Siegertyp mache man sich keine Freunde auf dem Golfplatz. Aber Achtung, wer den Golfplatz als Kontaktbörse nutzen will, sollte mit den grundlegenden Regeln des Spiels vertraut sein. „Wer zum ersten Treffen auf den Platz kommt, sollten schon den Unterschied zwischen Holz und Eisen kennen“, empfiehlt Podszun.

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Aber keine Angst, niemand erwartet, dass Sie gleich wie Tiger Woods spielen. Denn rund 95 Prozent aller Business-Golfer spielen eher mäßiges Golf und brauchen auch mal ein paar Schläge mehr, um den Ball aus dem Bunker zu befreien oder ihn einzulochen.

Wenn Sie sich also mal wieder richtig blamieren, denken Sie daran, dass es ihrem Mitspieler beim nächsten Abschlag womöglich nicht besser ergehen wird. Laut dem amerikanischen Wirtschaftsjournalisten Geoffrey Colvin (Fortune Magazin) hat das sogar sein Gutes. Das Unvermögen verbindet auf eine besondere Art, wie es nach einem Geschäftsessen wohl eher nicht möglich wäre.

Wer nicht wagt, der nicht gewinnt

Golf eignet sich ideal, um geschäftliche Beziehungen aufzubauen oder um sie zu pflegen. Aber auch die Karriere lässt sich auf dem Grün ankurbeln. „Fragen Sie einfach Ihre Geschäftspartner, ob sie Golf spielen – und drehen sie gemeinsam eine Runde“, empfiehlt Podszun. Infos zum Golfeinstieg und der dazugehörigen Platzreife hat die VcG übersichtlich auf ihrer Website zusammengefasst.

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Gepostet von Sebastian

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